2017: Strom teuer wie nie, Besserung nicht in Sicht
2016 wurden rund 330.000 Haushalten der Strom abgestellt. Zudem erhielten im vergangenen Jahr 6,6 Millionen säumige Zahler eine Sperr-Androhung. Das sind die neusten Zahlen, zu finden in einem Entwurf für den Jahresmonitoringbericht der Bundesnetzagentur. Dieser Trend zur „Energiearmut“ hält sich seit Jahren – bereits 2012 wurden 312 000 Haushalten der Strom gesperrt.
Es ist absehbar, dass die Energiearmut weiter zunehmen wird. Einer aktuellen Auswertung des Internetportals Verivox zufolge war der Strom in diesem Jahr so teuer wie noch nie: Strom für Endkunden kostet 2017 im Jahresmittel 28,18 Cent je Kilowattstunde. Bezogen auf eine dreiköpfige Familie mit einem Verbrauch von 4000 Kilowattstunden im Jahr liegt die Stromrechnung bei 1127,20 Euro. Das kommt einer Verteuerung von 3 Prozent oder rund 30 Euro gegenüber dem Vorjahr gleich. Verantwortlich für die stark gestiegenen Preise ist eindeutig die Energiewende. Die Kosten für Ausbau und Betrieb der Stromnetze, Steuern, Umlagen und Abgaben machen mittlerweile 55 Prozent der Stromrechnung aus.
Besserung ist nicht in Sicht: 2018 wird die Umlage zur Förderung der Erneuerbaren zwar leicht sinken – von 6,880 Cent je Kilowattstunde (2017) auf 6,792 Cent pro Kilowattstunde (2018). Dafür steigen die Netzentgelte im kommenden Jahr weiter. Dabei variieren die Preissteigerungen nach Netzbetreiber und Region: Bei Netzbetreiber Amprion legen die Übertragungsnetzentgelte mit 45 Prozent besonders deutlich zu. Im südwestlich gelegenen Netz der Transnet BW ist eine Anhebung von 13,3 Prozent angekündigt, bei Tennet um die 9 Prozent. Lediglich bei Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz werden die Entgelte um 11% sinken.