Bakterien reinigen atomar verseuchte Wasser – Neues aus der Forschung
Die Havarie des Atomkraftwerks Fukushima liegt jetzt fünf Jahre zurück. Dabei entwichen große Mengen radioaktiver Stoffe wie Cäsium, Plutonium und Strontium – auch ins Meer. Das verseuchte Wasser ist nicht nur für Japan eine Bedrohung. Durch die Meeresströmung gelangen die gesundheitsschädlichen Stoffe bis an die Küste Nordamerikas – wenngleich stark verdünnt und damit vorgeblich nicht schädlich.
Nichtsdestotrotz dürfte es für alle Betroffenen eine gute Nachricht sein: Japanische Forscher haben eine Pumpe entwickelt, mit der sich Cäsium-137 aus verseuchtem Wasser entfernen lässt. Genaugenommen handelt es sich um eine Bakterien-Pumpe. Grundlage dafür ist Rhodopsin. Dieses Protein wird durch Lichteinstrahlung aktiviert. Es befindet sich unter anderem im menschlichen Auge und im Meeresbakterium Krokinobacter eikastus. In dem Bakterium pumpt Rhodopsin normalerweise Natrium und Lithium durch die Zellmembrane. Diese Eigenschaft weckte das Interesse der Forscher. Sie veränderten die genetische Information des Proteins und setzten es in E. coli-Bakterien ein. Auf diese Weise angepasst, lässt sich mit Rhodopsin nun Cäsium-137 transportieren.
Die Forscher glauben, dass sich der Prototyp ohne großen Aufwand für echte Einsätze weiterentwickeln lässt, auch in der notwendigen Stückzahl. Damit wäre ein Anfang gemacht.