Französische Reaktoren gewartet – Strompreis steigt
Die Strompreise steigen momentan rasant. Nicht nur in Deutschland, sondern auch in Frankreich. Hierzulande lag der Basepreis (CAL17) zuletzt bei 30,05 Euro und in Frankreich bei 40,60 Euro. Das entspricht einer Steigerung von 17,8 bzw. 28,88 Prozent in den vergangenen vier Wochen. Was ist passiert?
Analysten zu Folge ist eine Meldung des französischen Stromerzeugers Électricité de France (EDF) Ursache für den Anstieg. EDF teilte in der letzten Septemberwoche mit, dass man an 12 Atomreaktoren Wartungsarbeiten durchführen müsse. Das führe zu verlängerten Ausfällen von bis zu drei Monaten.
Damit verschärft sich die angespannte Versorgungssituation. In diesem Jahr betrug die Verfügbarkeit der französischen Atomkraftwerke ohnehin nur 68 Prozent. Das ist das niedrigste Niveau seit dem Aufzeichnungsbeginn im Jahr 2007, heißt es bei Montel, einer Nachrichtenagentur der Energiebranche. Aktuell liegt die Verfügbarkeit nur noch bei 56 Prozent.
Die Folge: Frankreich ist auf Strom aus dem Ausland angewiesen. Jedoch ist die Versorgungslage in anderen Teilen Europas nicht unbedingt besser, etwa in Großbritannien, Belgien und der Schweiz. „Deutschland wird im Winter mehr oder weniger den Rest von Europa versorgen“, so Montel. Denn nur hier ist man auf die kommende Jahreszeit einigermaßen vorbereitet. Verbraucher wie Versorger müssen also auf einen milden Winter hoffen.