Chefnotiz am Montag 23.05.2016

Grüne fürchten „Ende der Windenergie“

„Der Ausbau der Windenergie wird spätestens 2020 zum Erliegen kommen“, so der Fraktionsvize der Grünen, Oliver Krischer. Hier schön zu sehen: Wie man mit Rhetorik in die Irre führt. Die tatsächliche Meldung lautet nämlich: Der Ausbau mit Ökostrom schreitet schneller voran, als geplant. Nachzulesen im Jahresbericht der Bundesnetzagentur, welcher diesen Monat in Berlin vorgestellt wurde. Die Agentur fordert deshalb, dass der Ausbau nun gedrosselt wird.

Völlig zu Recht. Die schwankenden Erzeugungsmengen der Erneuerbaren gefährden bei unzureichendem Netzausbau die Netzstabilität. Und genau hier liegt das Problem – der Ausbau der Netze hinkt dem Ausbau der Wind- und Sonnenenergie-Anlagen hinterher. Auf Dauer gefährdet das die Energieversorgung in Deutschland.

Prinzipiell bleibt natürlich die Möglichkeit, den Netzausbau entsprechend zu beschleunigen. Doch wenn man aus der Vergangenheit auf die Zukunft schließen darf – das ist schwer durchzusetzen. Nicht nur, weil in der Bevölkerung große Vorbehalte gegenüber den Leitungen bestehen. Auch würde das einen unkontrollierten Anstieg der Kosten mit sich ziehen. Dagegen hilft auch keine grüne Rhetorik.