Chefnotiz am Mittwoch 21.06.2017

Gut: NRW wehrt sich gegen Energieeinsparverordnung

Die Umsetzung der Verordnung kommt Hausbauer jedoch teuer zu stehen. Eine Beispielrechnung zeigt: Die Kostensteigerung durch die EnEV liegen bei 6 Prozent. Die CO2-Einsparungen liegen nur bei 0,2 Prozent, der Umwelt wäre nicht einmal  wesentlich geholfen. Erster Widerstand regt sich nun in Nordrhein-Westfalen. Dort fordert die Arbeitsgruppe Verkehr und Bauen, die Verordnung so weit wie möglich zu lockern. Der Kostenanstieg wäre ein Hemmnis für die Schaffung von neuem Wohnraum und führe außerdem zu steigenden Mieten, so die Begründung.

Erwartungsgemäß hagelt es Kritik aus der Dämm-Lobby. Angeblich würde durch die Aufweichung der EnEV weder mehr Wohnraum geschaffen, noch die Mieten gesenkt. Zudem sei es wesentlich teurer, die Vorschriften im Nachhinein umzusetzen. 

Das bedingt natürlich, dass diese überhaupt umgesetzt werden müssen. Abgesehen von dem kleinen Logik-Malheur wäre der Lobby mit einem Kurs in Buchhaltung sicherlich geholfen. Denn natürlich sind höhere Baukosten ein Teuerungsgrund. Obendrein träfe es genau die Falschen: Hausbauer aus dem mittleren bis niedrigen Preissegment und potentielle Investoren aus dem Bereich des sozialen Wohnungsbaus.  

Die Liste der Kritikpunkte an der Verordnung ließe sich noch lange fortführen. So kann man nur hoffen, dass sich die Gruppe aus NRW durchsetzt.