Mehr Erneuerbare in die Netze – mit RONTS
Schon jetzt leiten viele Kleinerzeuger den Strom ihrer Photovoltaikanlagen in das Niederspannungsnetz. Somit hat sich die Funktion dieser Netze grundlegend geändert. Sie geben nicht mehr nur Strom an die Haushalte ab, sondern müssen Strom aufnehmen. Die große Herausforderung dabei ist, das vorgegebene Spannungsniveau zu halten. In der Niederspannung sind das bei Drehstrom 400 Volt und bei Wechselstrom 230 Volt. Dabei sind Schwankungen von ± 10 Prozent erlaubt. Wie lässt sich diese Stabilität erhalten, wenn künftig immer mehr Erzeuger Strom einspeisen? Grundsätzlich gibt es zwei Lösungsansätze. 1. Neue Kabel verlegen oder 2. Intelligente Steuerung einsetzen.
Die Verlegung neuer Kabel ist jedoch aufwendig und teuer. Dann lieber intelligente Technik. Auch hier sind zwei Varianten denkbar. Zum einem könnten die Netzbetreiber die Solaranlagen je nach Bedarf hoch- oder runterregeln. Nachteil hier: Das kostet nicht nur viel Zeit. Weil jeder Anlagenbetreiber vertraglich einwilligen müsste, ist eine Umsetzung obendrein eher unrealistisch. Regelbare Ortsnetztrafos, kurz RONTs, einzubauen wäre die andere Variante. Hintergrund: Bisher teilen sich die erlaubten 10 Prozent Spannungsabweichung starr auf. Verbraucher, Erzeuger, Spannungen am Trafo erhalten somit feste Prozentsätze. Ferner muss immer eine Reserve für die nächste Spannungsebene bleiben. Die Erneuerbaren dürfen innerhalb dieser 10 Prozent maximal einen Hub von drei Prozent und einen Spannungsabfall von fünf Prozent ausmachen. Mit einem RONT entfällt nun diese feste Aufteilung. Während das Spannungsband weiterhin bei 10 Prozent bleibt, lässt sich im Bedarfsfall der Anteil der Erneuerbaren verändern.
RONTs sind also genau das, was alle wollen. Anders als neue Kabel verschandeln sie nicht das Landschaftsbild, sie sind preisgünstig und erfordern wenig bürokratischen Aufwand.