Neues aus der Forschung: Strom aus Kläranlagen
Mit Gas aus Klärschlamm Strom erzeugen. Zugegeben, das klingt erst mal unappetitlich. Löst man sich gedanklich davon, wird es jedoch interessant.
Kläranlagen könnten bis zu 70 Prozent mit eigenem Strom betrieben werden. Das ist nicht nur gut für die Kommunen, welche die Stromrechnung begleichen müssen. Perspektivisch ließe sich mit diesem Strom sogar die Energiewende unterstützen. Wenn weder Wind weht, noch die Sonne scheint, kämen dann Blockheizkraftwerke zum Einsatz – betrieben mit Biogas aus Kläranlagen.
Wie weit ist man mit dieser Idee? An der TU Darmstadt läuft ein entsprechendes Projekt, gefördert vom Bundesforschungsministerium. In ungefähr zwei Jahren ist mit konkreten Forschungsergebnissen zu rechnen, heißt es.
Wie genau die Stromgewinnung von statten geht? In den Kläranlagen fällt bei der Wasserreinigung Klärschlamm an. In sogenannten Faulbehältern erzeugen Bakterien dann Faulgas, oder eleganter: Biogas. Mit diesem Gas lässt sich ein Blockheizkraftwerk wie gewohnt betreiben.
Die Forscher optimieren derweil den Prozess der Gasgewinnung. Zum einen geben sie zusätzliche Stoffe in den Schlamm, so dass die Bakterien mehr Gas erzeugen können. Zum anderen wird mit Schlaufenreaktoren experimentiert. In diesen können die Bakterien effizienter vergären, als in herkömmlichen Gärbottichen.
Sicherlich – Mit Gas aus Kläranlagen allein lässt sich die Energiewende nicht bewältigen. Trotzdem ist es gut, dass hier eine weitere Möglichkeit geschaffen wird, die Wende zu unterstützen.