Obama bremst Fracker aus
Dem amerikanischen Präsidenten bleiben 22 Monate im Amt. Im Endspurt will er es noch mal allen zeigen. Innenpolitisch setzt Obama auf Umweltpolitik. Zu Beginn des Jahres verhinderte er die Baugenehmigung für die Öl-Pipeline Keystone XL. Jetzt will er die Treibhausgasemissionen reduzieren und die Erneuerbaren in Stellung bringen. Zudem erließ er neue Vorschriften für den Abbau von unkonventionellem Öl und Gas. Ab kommenden Juni werden strengere Regeln für den Bau von Fördertürmen gelten. Sie sollen so konstruiert werden, dass das Grundwasser besser geschützt wird. Außerdem müssen die Betriebe offenlegen, welche Chemikalien in den Boden gelangen. Hintergrund: Bei der Förderung von unkonventionellem Öl und Gas muss künstlich nachgeholfen werden. Dazu wird mit Druck ein Gemisch aus Wasser, Sand und Chemikalien in den Untergrund gepresst. Die Chemikalien gelten als toxisch, karzinogen und biozid.
Beide Vorschriften gelten zwar nur für solchen Grund, der sich in Besitz von indigener Bevölkerung oder Bundesstaaten befindet. So sind nur elf Prozent der Gas- und fünf Prozent der Ölunternehmen betroffen. Doch gerade die Ölindustrie ist entsetzt. Ein Prozent der Gesamtkosten der Ölförderung soll die Umsetzung der neuen Regeln kosten. Selbst dieser vergleichsweise niedrige Prozentsatz kann dann das Aus bedeuten. Denn durch den niedrigen Ölpreis ist deren Marge ohnehin verschwindend gering. Aus wäre es auch mit den niedrigen Ölpreisen. Und damit mit dem kostenlosen Konjunkturprogramm für die Industrie – weltweit. Allein die Opec-Staaten und Russland dürften sich freuen, wenn sie endlich wieder am Ölexport verdienen.