Redox-Flow-Speichertechnik – die Zukunft hat begonnen
Stromspeicher spielen bei der Umsetzung der Energiewende eine große Rolle. Die bisherigen Modelle sind jedoch nicht leistungsstark genug. Die Forschung arbeitet daher mit Hochdruck an Lösungen. So auch die Thyssen-Krupp AG. Ingenieure der Sparte „Industrial Solutions“ haben sich daran gemacht, die klassische Redox-Flow-Speichertechnik weiterzuentwickeln. Mit dieser Technik lassen sich besonders Stromspitzen abpuffern. Ergänzend dazu werden Elektrolyseanlagen optimiert, mit denen sich Strom für längere Zeit speichern lässt – etwa durch die Umwandlung in Gas.
2016 wird eine Demonstrationsanlage der Redox-Flow-Batterie in Betrieb gehen. Noch liegt die Zellfläche der Batterie bei 0,6 Quadratmetern. Ziel sei es, eine Fläche von über 2,7 Quadratmetern zu erreichen, heißt es in einem aktuellen Artikel der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ).
Der Aufbau einer solchen Batterie sieht wie folgt aus: Mittig befindet sich die eigentliche Zelle. Rechts und links davon sind zwei Tanks mit den entsprechenden Elektrolyten. Zur besseren Vorstellung der Dimensionen: Um einen Windpark mit einer Leistung von 288 Megawatt zu unterstützen, bräuchte man 7400 der neuentwickelten Zellen. Und dazu 2000-2500 Kubikmeter Elektrolytflüssigkeit. Kostenpunkt: Circa 50 Millionen Euro – also nur ein Bruchteil der Kosten des gesamten Windparks.
Der Wirkungsgrad der Elektrolyseanlagen liegt genau wie der der Batterien bei 80 Prozent. Auch hier sollen die Kosten gegenüber herkömmlichen Anlagen fallen – voraussichtlich um den Faktor 3,5 bis 5. Das Verfahren selbst ist schon lange bekannt: Mit überschüssigem Strom wird Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff zerlegt. Der Wasserstoff lässt sich speichern, direkt als Brennstoff nutzen oder in einer weiteren Stufe in Erdgas umwandeln. Die Ingenieure glauben, dass vor allen Dingen die Umwandlung in Wasserstoff sehr reizvoll ist, da dieser als wertvoller Industrierohstoff gilt. Sicherlich alles sehr gute Nachrichten für die Freunde der Energiewende.