Chefnotiz am Montag 02.11.2015

Sauberes Trinkwasser dank Solarenergie – Neues aus der Forschung

Das Dorf La Mancalona liegt auf dem mexikanischen Teil der Halbinsel Yukatan. Bis vor zwei Jahren existierten dort keine Wasserquellen, die zuverlässig sauberes Wasser liefern. Das änderte sich dank eines Projekts des Massachusetts Institute of Technology (MIT). Unterstützt und begleitet von Forschern des MIT stellen die Bewohner nun ihr eigenes Trinkwasser her.

Die Anlage ist wie folgt aufgebaut: Zwei Solarmodule produzieren Strom.  Der Strom treibt dann zwei Pumpen an, welche Wasser durch eine halb-poröse Membran schleusen. Dieser Filtrationsprozess wird „Reverse Osmosis“ genannt, also umgekehrte Osmose. Mit diesem Verfahren lassen sich an die 1000 Liter brackiges Quellwasser oder Regenwasser pro Tag reinigen.

Die 450 Einwohner von La Mancalona sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Die  Anlage ist leicht zu bedienen, der Preis stimmt auch. 20 Liter kosten 5 Pesos, das ist ein Zehntel dessen, was die Bewohner im nächsten Markt zahlen würden – der obendrein eine Fahrtstunde vom Dorf entfernt ist.

Trotzdem lässt sich Gewinn machen – 49. 000 Pesos pro Jahr, umgerechnet circa  3.166 Euro. Ein Teil davon wird zur Instandhaltung bei Seite gelegt, der Rest investiert. In La Mancalona plant man nämlich weiter. Schon wurden Businesspläne erstellt – die Bewohner wollen Wasser auch an andere vertreiben, Touristen etwa. Neben dem ökonomischen Aufschwung bringt die Anlage ein weiteres Plus mit sich: Der Gesundheitszustand der Dorfbewohner hat sich deutlich verbessert. Gerade bei den Kindern sei die Entwicklung auffällig positiv, heißt es beim MIT.

So wundert es nicht, dass sich La Mancalona entschlossen hat, die Anlage zu kaufen. Am MIT geht man davon aus, dass dieses Beispiel bald Schule machen wird.