Solarworld-Pleite – wer trägt die Schuld?
2012 ging die erste große Pleitewelle durch die deutsche Solarbranche. Jetzt ist einer der letzten Riesen der Pionierzeit gefallen: Solarworld. 1998 gegründet, beschäftigte der Konzern ehedem rund 3.800 Menschen. Am 10. Mai 2017 nun das Ende – Gründer Franz Asbeck meldet Insolvenz an. Als Grund für sein Scheitern nennt er vor allen Dingen Dumping-Angebote aus China. Ein interessantes Argument!
Schließlich zahlen die Bürger hierzulande auch kräftig für die Solarbranche. Dabei verfügt Deutschland nicht einmal über die eigentliche Geschäftsgrundlage für Solarenergie – nämlich ausreichend Sonne. Beispiel 2010: Vor sieben Jahren trug Photovoltaik rund 2 Prozent zur gesamtdeutschen Stromerzeugung bei und erhielt dafür 35% der EEG-Förderung – das sind ca. 7 Milliarden Euro. Seitdem sind die Subventionen um knapp drei Viertel gesunken. Da Modulhersteller und Modulabnehmer in einem direkten wirtschaftlichen Zusammenhang stehen, bedeuten weniger Subventionen für die Abnehmer auch weniger indirekte Zahlungen an die Hersteller – soweit, so logisch.
Da verzweifelte Hersteller mit Klagen über die sinkende Vergütung nicht weiterkamen, forderten sie, den Import der „Dumping“-Solarzellen aus China zu begrenzen. Zu spät. Mit staatlichen Eingriffen zu starten wäre – wenn überhaupt – gleichzeitig mit dem Entstehen der Solarbranche sinnvoll gewesen. Denn erst der Verkauf von deutschem Know-How an Länder wie China hat diese technologisch konkurrenzfähig gemacht.