Surfen ohne Strom: Wi-Fi-Backscattering
Wi-Fi-Signale, Fernsehstationen, Radio oder Handy – das sind die Ladestationen der Zukunft. Das Prinzip dahinter nennt sich Wi-Fi-Backscattering, zu Deutsch W-Lan-Rückstreuung. In dem Begriff steckt bereits eine Anspielung auf die Funktionsweise, hier erklärt an einem Beispiel.
Für dieses benötigt man: 1. Einen W-Lan-Router 2. Ein W-Lan-fähiges Laptop. 3. Ein „RF powered device“, der Einfachheit halber Sensor genannt.
Die Aufgabe des Routers ist wie gehabt – er sendet und empfängt Signale. Auch der Laptop sendet und empfängt, jedoch mit Hilfe des Sensors. Dieser wirkt wie ein Spiegel, die Daten werden also reflektiert. Dabei erreicht der Datenstrom eine Übertragungsgeschwindigkeit von bis zu 11Mbit/s. Auf diese Weise benötigt der Laptop nur noch ein Zehntausendstel der Energie, die sonst nötig wäre, um den W-Lan-Betrieb aufrecht zu erhalten. Die Pointe daran: Der Strombedarf ist nun so gering, dass er über das Funksignal selbst abgedeckt werden kann.
Das Konzept wurde an der University of Washington entwickelt. Jeeva Wireless, ein Spin-Off-Unternehmen der Uni, will das Produkt jetzt kommerzialisieren. Offensichtlich ist man auf dem richtigen Weg. Einer der bisherigen Schwachpunkte war, dass der Laptop sehr nah am W-Lan-Signal sein musste, um zu laden. Mittlerweile können Router und Laptop 30 Meter voneinander entfernt stehen, das Signal geht sogar durch Wände hindurch. Und wie schon angedeutet, funktioniert das Prinzip der Rückstreuung auch bei elektromagnetischen Feldern von Fernsehstationen, Radio oder Handy. Somit könnte Stromsparen mit Rückstreuung bald überall möglich sein.