Unterwasserkompressor: Fortschritt für die Gasförderung
„Der Unterwasserkompressor wird die globale Gasförderung verändern“ schreibt die Tageszeitung Die Welt. Norwegens größtes Unternehmen, der Öl- und Gaskonzern Statoil, macht es vor.
200 Kilometer vor der Küste des Landes läuft über dem Erdgasfeld Asgard ein Kompressor im Probebetrieb. Unter Wasser direkt an der Förderquelle angebracht, wird das Gas in Pipelines zur Weiterverarbeitung an Land transportiert. Das spart Energie, Platz, Zeit und natürlich Geld.
So kommt der Kompressor mit einem Zehntel der Stromleistung aus, die eine herkömmliche Förderplattform benötigt. Er ist auch deutlich kleiner, wiegt nur ein Zwanzigstel der gewohnten Technik. Die Installationskosten unterschreiten die alter Plattformen um drei Viertel. Obendrein lassen sich die Gasfelder deutlich länger ausschöpfen – von bis zu 10 Jahren ist die Rede.
Der Unterwasserkompressor wurde allerdings nicht in Norwegen, sondern in der Schweiz entwickelt – bei MAN Diesel & Turbo in Zürich. Sogar Umweltschützer erheben keine Einwände. Leckagen gelten als ausgeschlossen. Selbst das Abfackeln überschüssiger Gase auf Förderplattformen, bekannt als „Flaring“, fällt aus.
Gut für Norwegen – das Land ist Europas drittgrößter Gaslieferant und weltweit der fünftgrößte Öllieferant. Diese Spitzenposition gilt es zu verteidigen. Die langsam versiegenden Öl- und Gasfelder und der Preisverfall an den Rohstoffmärkten machten sich zuletzt bemerkbar. Dabei sind Staat und Gesellschaft abhängig von den Einnahmen. So hält der norwegische Staat 67% der Aktien von Statoil. Die Einnahmen fließen in einen Fonds, der unter anderem die Rentenansprüche künftiger Generationen sichern soll.