Verdi: Noch mehr Staatshilfe für Energiewirtschaft?
„Staatshilfe für die Energiewirtschaft“ lautet eine der neuesten Forderungen von Verdi. Konkret verlangt die Gewerkschaft die Finanzierung von Hilfs- und Umschulungsprogrammen. Die Sorge ist berechtigt: In der herkömmlichen Energiebranche sterben die Arbeitsplätze massenhaft weg. Dabei kann man den Großkonzernen ihre Rationalisierungsmaßnahmen kaum verübeln. Denn die Energiewende bedingt, dass Kohle-, Gas- und Atomkraftwerke sukzessive geschlossen werden. Zwar wachsen in der Branche der Erneuerbaren Arbeitsplätze nach, doch aufgrund der unterschiedlichen Anforderungen können die Arbeitskräfte nicht einfach die Seite wechseln. Da der Staat die Energiebranche seit über 20 Jahren nach seinem Gutdünken umgestaltet, wäre es nur fair, jetzt für die Konsequenzen gerade zu stehen, so die Logik von Verdi.
Jedoch: Führt man diese „Logik“ konsequent durch, finden staatliche Eingriffe kein Ende. Die Energiewende gefährdet schließlich nicht nur Arbeitsplätze, welche direkt im Zusammenhang mit Kohle-, Gas-, und Atomkraftwerken stehen. Durch die „Green Economy“ werden auch „nicht-grüne“ Arbeitsplätze im energieintensiven Sektor bedroht. Sogar der ganz normale Einzelhandel ist negativ betroffen. Grund ist in beiden Fällen der steigende Strompreis, welcher die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen bedroht.
Die Liste der Nachteile, welche durch die Wende entstehen, ließe sich beliebig erweitern. Was bleibt, ist die Erkenntnis: Sobald der Staat eingreift, werden Dritte benachteiligt. So gesehen sollte man der Forderung von Verdi mit Skepsis begegnen.