Chefnotiz am Dienstag 09.02.2016

Zu früh verboten? Die neue Glühbirne

Seit September 2012 gibt es sie nicht mehr bei uns: Die Glühbirne. Die sogenannten Experten aus Brüssel waren sich einig. Ohne Glühbirne lässt sich der Stromverbrauch der Haushalte um mehr als ein Drittel senken. Sicherlich stimmt, dass die alten Birnen sehr ineffizient sind. Sie wandeln nur 5 Prozent der eingesetzten Energie in Licht um. Die restlichen 95 Prozent strahlen im infraroten Bereich – also als Wärme.

Das brachte Forscher vom Massachusetts Institute of Technology auf eine Idee – nämlich die Wärmestrahlung zu „recyceln“. Sie entwickelten einen Filter, der das sichtbare Licht durchlässt, die Infrarotstrahlung jedoch reflektiert. Besagte Infrarotstrahlung wird dann auf den Glühdraht zurückgeworfen, der sich so weiter erhitzt. Das steigert die Effizienz enorm, sie ist vergleichbar mit der von Leuchtdioden. Das Ergebnis ließe sich aber noch deutlich verbessern, so die Forscher. Weitere Vorteile: Die neue Birne strahlt in demselben angenehmen Licht wie die alte und ist genau so leicht zu handhaben.

Die Lichtqualität der bisherigen Alternativen war bislang immer ein Kritikpunkt. Weitere Nachteile: Energiespar-, Halogen- und LED-Lampen enthalten gesundheits- und umweltschädliche Stoffe. Insbesondere LED- und Energiesparlampen müssen deshalb gesondert entsorgt werden. Damit nicht genug: Ende 2015 gab es einen medial weitestgehend unbeachteten „Stromverbrauch-Skandal“. Es stellte sich heraus, dass die Hersteller den Stromverbrauch der vermeintlichen Ökolampen geschönt hatten.