Chefnotiz am Mittwoch 01.03.2017

Sparen keinen Feinstaub: E-Autos und Bahn

Gesundheitsschädlicher Feinstaub in Stuttgart, verursacht durch PKW – gerade ein viel diskutiertes Thema. Anders als man meinen könnte, kommt nur ein kleiner Prozentsatz aus dem Auspuff. Der weitaus größere Teil, nämlich 84 Prozent, entsteht durch den Abrieb von Reifen, Bremsen und durch Wiederaufwirbelung. So bestätigt auch der Chef der Autosparte der Stuttgarter Dekra. Dabei ist diese Stadt nur ein Beispiel von vielen. Was tun?

Elektro-Autos und öffentliche Verkehrsmittel gelten als optimale Alternative. Dabei übersehen viele, was schon länger bekannt ist: Die Feinstoffemission durch Verschleiß von Bremsen, Reifen und Straßenbelag ist bei Elektroautos praktisch ebenso hoch wie bei herkömmlichen PKW. Zu dem Ergebnis kam eine Studie, welche im Auftrag der Katholischen Universität Leuven erstellt wurde.

Ebenfalls schlechte Nachrichten aus dem Bereich der öffentlichen Verkehrsmittel. Sogar der bislang unverdächtige Schienenverkehr ist für das Entstehen von Feinstaub verantwortlich. Dazu präsentierte die Wissenschaftlerin Vasiliki Assimakopoulos von der Universität Athen 2013 ihre Untersuchungsergebnisse. Diese besagen, dass die Belastung in U-Bahnen und auf Bahnsteigen bis zu fünf Mal höher ist als draußen auf der Straße. Verursacht wird der Staub durch die Bremsen, die Tunnelverkleidung und das Ventilationssystem, welches vermeintlich frische Luft von der Straße in den Untergrund bläst. Dabei spielt es keine Rolle, wie alt das Tunnelsystem ist. Zwar bezieht sich die Studie auf das U-Bahnsystem in Athen, doch kam es bei Messungen in Deutschland zu ähnlichen Ergebnissen.

Man darf gespannt sein, welche Alternativen sich die grünen Ideologen nun ausdenken. Nicht unwahrscheinlich, dass wir demnächst nur noch zu Fuß gehen dürfen.